Short Shout Out - Kennst du deinen Nachbarn?
- sonjapult

- 9. Feb. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Jetzt ist genau die passende Zeit. Nicht, dass es ansonsten unmöglich wäre Kontakte zu knüpfen und seinen Nachbarn mal wirklich zu fragen, wie es so läuft. Aber jetzt – genau jetzt kann man, auch in Zeiten des Lockdowns, neue Leute kennenlernen. Wie das geht? Guck mal raus. Da liegt einiges an Schnee in Einfahrten und vor Garagen und die Autos sind zugeschneit. Let`s go - Schneeschippen (übrigens auf Englisch total das lahme Wort – deswegen auf Deutsch).

Den Nachbarn kennenlernen? Will ich das denn überhaupt? Die Frage kann nur jeder für sich beantworten. Aber das, was man immer machen kann – ja wirklich IMMER – ist, zu helfen! Ich habe diese Woche keine Schneewoche und im ersten Moment dachte ich: sehr gut, ich muss nicht schippen. Und dann kam er wieder – der Augenblick, den Unterschied zu machen. Den machen zu meiner Freude übrigens viele momentan. Meine Nachbarin stand vor einem Berg Schnee und ich kam gerade von dem Winterspaziergang mit meiner Schwester nach Hause. Die Frage, zu helfen, stellte sich für mich eigentlich gar nicht. Für Uwe, der gegenüber wohnt, ebenfalls nicht. Und wie bei vielen Dingen im Leben, macht selbst die unbequemste Arbeit zusammen Spaß.
Aber was passiert eigentlich noch, während man da so schippt? Es passiert: Gemeinschaft. Das, was uns seit Wochen so sehr fehlt. Das, wonach wir uns alle sehnen. Sich in Person sehen, reden, etwas zusammen unternehmen, lachen und Freude spüren. Und das mit Leuten, denen man sonst nur ein kurzes `Hallo` im Flur zuwirft? Ja, genau das kann und darf passieren! Man muss es manchmal einfach nur zulassen. Etwas zusammen anpacken, auch wenn es nur der Schnee vor der Tür ist, war für mich am letzten Sonntag ein Zeichen echter Nachbarschaft. Für mich hat es den Tag gerade deswegen total perfekt gemacht.

Einen Tag später, heute: ich habe mir vorgenommen, mein Auto vom Schnee zu befreien, solange er noch so schön pulvrig ist. An der Stelle: wie sehr vermisse ich den Skiurlaub, die Berge und durch den Schnee zu powdern. Und da zeigte es sich wieder: was ich gebe, kommt zurück. Dieses Mal wurde mir geholfen. Die Nachbarin zwei Häuser weiter, die ich bis dahin nicht kannte, bot mir ihre Hilfe an. Während des Schippens (klasse Wort) kamen wir ins Gespräch und tauschten uns aus.
Und morgen? …
........... 2 Stunden später. Die Nachbarn aus dem Haus hatten angefangen, den Rest der Einfahrt frei zu räumen. Schreiben kann man auch, wenn es dunkel wird. Also: ab in die Skiklamotten und runter auf den Hof. Der Rest erklärt sich durch die Bilder. Belohnt haben wir uns mit einem Schnaps. Prost auf die neue gewonnene Gemeinschaft!


















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