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Punkte - viele, viele Punkte

  • Autorenbild: sonjapult
    sonjapult
  • 1. Dez. 2020
  • 4 Min. Lesezeit

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Mach doch mal `nen Stärkentest – wer kennt diesen Satz nicht und ich glaube es gibt kaum jemanden, der nicht schon einmal selbst einen der vielen Stärkentest, die es am Markt gibt, gemacht hat. Dabei werden verschiedene Ansätze verfolgt und in den meisten Fällen muss ich gestehen, dass mich das Ergebnis nicht überrascht. Nun könnte man vermuten, dass diese Tests entweder ziemlich durchschaubar sind oder ich mich selbst gut einschätzen kann. Wer mich kennt weiß, mein Leben ist selten Schwarz-Weiß, nie nur das Eine oder das Andere und somit liegt für mich die Wahrheit in Beidem. Spannend dabei ist, dass mir die Antworten nicht nur bestätigen, was ich von mir weiß, sondern mir immer wieder auffällt, dass das was dort steht – und sind wir ehrlich, die Ergebnisse schlagen immer in eine Richtung– ein Teil meiner Persönlichkeit ist und mich ausmacht. Ich habe keine Stärken, ich bin meine Stärken – that´s me – zu einem Gewissen Anteil. Mit allen Facetten, die Stärken ebenso mit sich bringen. Denn in Stärken haben auch Anteile, auf die man besonders eingehen sollte. Ich finde, dass man sie nicht als Schwäche oder schwächeren Anteil bezeichnen sollte sondern als der Teil, der mir in meinem Tun und Handeln manchmal kleine Steinchen in den Weg legt.


Vor kurzem durfte ich mich im beruflichen Kontext nochmal näher mit einem Stärkentest beschäftigen. Im Clifton Strength Finder (jaja unbezahlte Werbung) sind Stärken als Talente definiert. Nun könnte man sagen, ist doch egal, ob es Talent oder Stärke heißt. Für mich ist aber genau der Punkt spannend und hat mich zu meiner Aussage geführt, dass ich meine Stärken nicht nur besitze. Denn Talente sind angeboren, sie sind natürlich gegeben, nicht rational und beschreiben sowohl Gedanken- als auch Verhaltensmuster. Das, was mich ausmacht, kann und möchte ich auch nicht wegargumentieren und in Summe beeinflussen unsere Talente die Interpretation des Hier und Jetzt. Oder anders gesagt, sie prägen unsere Wahrnehmung.


Wenn ich darüber nachdenke, an welchen konkreten Ereignissen in meinem Leben ich meine Talente wiedererkenne, stelle ich fest, dass diese sich bereits in meiner Kindheit gezeigt haben. Irgendwie logisch könnte man meinen – wir haben ja eben gelesen, dass sie natürlich gegeben sind. Und trotzdem fällt es uns oft schwer, Stärken aus unserem Jetzt in den direkten Bezug mit unserem Ich zu setzen. Talente formen meine Persönlichkeit und im Laufe unseres Lebens tun wir gut daran, Talente zu fördern und auszubauen. Dann werden sie zu machtvollen Stärken, die uns in ihrer Kombination zu dem einzigartigen Individuum machen, das wir sind.

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Dabei geht mir eins meiner Talente, warum auch immer, seit mehreren Tagen nicht aus dem Kopf. Ich bin eine sogenannte Ideensammlerin – unter anderem versteht sich. Und als ich vor wenigen Tagen so über mich nachgedacht habe und meine vielen Ideen aus meinem Kopf raus mussten, habe ich mir Punkte gekauft. Bunte Punkte – viele viele Punkte (die Volleyballer unter euch verstehen es – oh wie sehr ich die Halle zurzeit vermisse). Alle Ideen, alles was sich momentan in meinem Kopf befindet, musste raus, musste in Worte gefasst werden um ein wenig Platz zu schaffen - innerlich. Und diesen Tipp gebe ich allen Ideensammlern unter uns gerne weiter! Schreibt euer Gehirn, eure vielen Gedanken und Ideen auf Punkte – können auch eckige Punkte sein – do what you like.


Es ist nämlich so, als Ideensammler nehmen wir alles auf was uns unter die Finger bzw. ins Gedächtnis kommt. Völliger Overload? Nö, für uns ziemlich easy und eine Genugtuung. Liebend gerne speichere ich das Wissen, um es irgendwann anwenden zu können, neu zu kombinieren oder auch weiterzugeben. Ich sammle, in meinem Kopf – Gott sei Dank nicht in meiner Wohnung – die ist im Gegensatz zu meinem Gehirn mit weniger Schnörkeln und Windungen versehen. Und habe ich nicht oben bereits geschrieben, dass die Welt für mich nie Schwarz-Weiß ist? Als Ideensammler sieht man in der Welt viele Möglichkeiten – unfassbar neugierig bin ich und den größten Gefallen tut man uns und mir, wenn man mich auf dem Laufenden hält. Bei all der Passion für neue Ideen und einer Aufnahmefähigkeit die SpongeBob erblassen ließe ist aber eines wichtig: loswerden, aussortieren, Platz schaffen. Ist ja auch geil, wenn endlich im Kleiderschrank wieder mehr Luft für neue Klamotten ist! Da kann man direkt ins Handeln kommen – shoppen gehen! Um Kapazitäten freizumachen und ins Handeln zu kommen, hilft es mir, besagte Punkte – im wahrsten Sinne – zu verschriftlichen. Das funktioniert auf pivater Ebene als auch im beruflichen Kontext sehr gut und befreit. Es schafft Luft um Neues aufnehmen zu können und ebenso lassen sich die bunten Punkte clustern und haptisch hin- und her schieben. Connecting my dots – wo ist eigentlich mein Edding zum connecten?


Somit arbeite ich zurzeit vor allem mit dem Talent, ich schöpfe es aus und entwickle es weiter, arrangiere meine Ideen und denke strategisch über nächste Schritte und Projekte nach. Für mich gibt es nichts Wertvolleres als die Talente und Stärken zu nutzen, auszubauen und zu leben anstatt sie und somit sich selbst „nur“ in das Leben zu integrieren. Das fällt nicht immer leicht. Vor allem weil wir in einer Gesellschaft leben, die sich an Defiziten und deren teils zwanghaftem Versuch des Ausgleiches orientiert. „Du musst unbedingt zur Nachhilfe“, „Also damit kannst du es so zu nichts bringen“, liebe Menschen und vor allem die kleinen Menschen und die, die deren Entwicklung begleiten dürfen:


„Macht mal lieber einen Stärkentest!“

 
 
 

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