Pflaster drauf - fertig! - ?
- sonjapult

- 7. März 2021
- 4 Min. Lesezeit

Wir sind alle schon mal gefallen, hatten Schürfwunden oder haben uns verbrannt. Meistens heilt die Wunde von innen heraus schnell wieder zu. Manchmal merkt man aber, dass sie nur oberflächlich verheilt ist und es unter der starken Schicht an neuer Haut gärt und sich eventuell sogar entzündet hat. Die Entzündung gelangt in das Gewebe, verteilt sich und der Eiter und das Gift bleiben im Körper. Klingt irgendwie schon beim Lesen ekelig oder? Dann hilft alles nichts. Die Wunde muss nochmal aufgerissen werden. Das schmerzt aber befreit. Ich denke jeder kennt das Gefühl, wenn der ganze Rotz der alten Wunde austreten darf und der Druck und Schmerz nachlassen?! Durch frische Luft, vielleicht ein wenig Wundpulver und ein Pflaster zum Schutz, kann die Verletzung aus der Tiefe heraus neu heilen.
Lass das mal kurz wirken: Take a breath.
Stell dir deine seelischen Verletzungen einmal genau SO vor.
Keine Ahnung wie es dir gerade geht aber ich bekomme Gänsehaut. Die, die nicht direkt von innen heraus heilen, sondern lange, wenn nicht sogar schon ewig gären und innerlichen Schmerz verursachen. Sie quälen dich, vielleicht nicht jeden Tag aber du merkst, da ist was. Stell sie dir vor, wie eine körperliche Wunde – genauso ekelig und entzündet, pochend. Nimm dir nochmal einen Moment Zeit – take breath – schlägt dein Herz gerade höher? Tut`s weh? Kommen bestimmte Gedanken oder Erinnerungen hoch? That`s it.
Ich möchte meine Erfahrung zu genau diesem Thema mit dir teilen!
Hör in dich hinein und deck deine seelischen Wunden auf. Es kann wehtun aber das ist der erste Schritt. Ein Schritt um unbewusst hervorgerufene Ergebnisse zu verstehen. Wenn ich gerade daran denke, war es für mich aber nicht nur schmerzhaft.

Ich habe die Chance gesehen, mit alten Themen aufzuräumen und hatte sogar eine gewisse Vorfreude. Es können zum Beispiel Erlebnisse sein, weswegen wir Vorwürfe gegenüber jemandem oder sogar dem ganzen Leben erheben. Kennst du das auch, dass du Verhaltensweisen hast, die du an dir eigentlich doof findest, dich damit unwohl fühlst oder immer die gleichen „blöden“ Situationen dabei herauskommen? Du weißt aber nicht woher 'das' kommt? Oft entwickeln wir Denk- und Verhaltensmuster aus den eben genannten Erlebnissen und erzeugen ganz unbewusst genau solche Situationen.
Die Verletzungen auszusprechen ist dann noch mal eine andere Nummer: out of comfortzone! Es ist aber wie das Verlassen der Komfortzone in anderen Bereichen. Man wächst daran. Ich habe mich dabei unterstützen lassen. Das Wundpulver, um in der bildlichen Version zu bleiben, welches ich persönlich genutzt habe: 100% Offenheit und Transparenz in den Seminaren die ich nutze. Zwiebelt manchmal ganz gut aber man weiß ja, dass es hilft. Und das Pflaster? Das ist für mich kein Deckmantel, der die Wunde wieder verbirgt. Die Erlebnisse so anzunehmen wie sie waren, ihnen zuzustimmen und dankbar zu sein, sind die Bestandteile meines Pflasters. Und ja auch das Pflaster fällt manchmal ab, ist dreckig oder klebt nicht richtig - kennt jeder, wenn man so richtiges billo-Pflaster kauft - das geile: ich kann es erneuern - immer und immer wieder – Dankbarkeit kostet nämlich nichts!
Das Wunder was sich dann einstellt kennst du auch: Unser Körper bildet neue Zellen - unser Leben lang - das allein ist ja schon ein Phänomen der Natur und zumindest ich wundere mich oft, wie schnell das geht. Mitbekommen? Nur, um auch mal kurz dem oft heroisch betrachtenden Blick auf das Wort Wunder zu begegnen. (Achtung: nicht ENTgegnen – BEgegnen)
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich neue Gedanken und Gefühle einstellten, als ich mich bewusst dafür entschieden habe, meine Erlebnisse aus einer anderen Perspektive zu sehen. So, wie wir unserem Körper oft die Unterstützung geben, können wir das mit unserem Inneren auch tun. Sind die Wunden aufgedeckt, kommt das Neue fast von allein, es braucht manchmal ein wenig Zeit, stellt sich aber definitiv ein – so erfahre ich es zumindest momentan.

Das heißt: Kapazität für Neues, eine neue Lebensqualität, GlücklichSEIN mit dem, was ist und war.
Eine komplette Änderung von mir Selbst? Nein, ich bin ich: Sonja – Hallohoo, hellooo, Moin und Servus.
Irgendwann merkt man dann gar nichts mehr von der Wunde. Man weiß gar nicht mehr, dass man sich geschnitten oder auf die Stelle gefallen ist. Manchmal bleibt eine Narbe, die aber immer weiter verblasst. Sie ist da und darf da sein. Sie erinnert an den Moment, an das Erlebnis, aber sie tut nicht weh!
Überrascht über den Artikel? Also ich selber bin grad durchaus überrascht von mir – ganz ehrlich – ich bin lange davon ausgegangen alte Wunden einfach liegen zu lassen. Ganz nach dem alten Motto: Zeit heilt alle Wunden. Ich kenne auch das Gefühl, dass man keine Lust hat sein Päckchen, was man mich sich herumträgt, auszupacken. Nice, das ist einen weiteren Artikel wert „das Päckchen auspacken“ – direkt mal notiert. Ich weiß aber wie sehr mich diese alten Erlebnisse beeinflusst haben. Die Schlussfolgerungen daraus, habe ich automatisch in mein Handeln auf persönlicher und beruflicher Ebene überführt. Und ganz pragmatisch sage ich mir dann, wie schon so oft: einfach machen – geh es an.
So oder so ist es für mich wertvoll, diese Gedanken weiter zu geben. Das ist für mich: out of comfortzone! Ungewohnt mich so zu zeigen. Ich bin aber der Überzeugung, dass ein Blick auf alte Verletzungen, auf unser Paket, für jeden sinnvoll ist und ein erfolgreicheres und glücklicheres Leben ermöglicht.








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